Das Wohnquartier Stephani-Ost ist Teil des Entwicklungsgebietes Überseeinsel in Bremen, in dem alte Hafenreviere zu einem neuen Ortsteil mit Wohn-, Gewerbe- und Freizeitnutzungen umstrukturiert werden. Charakteristisch für diesen Stadtteil ist das Nebeneinander von historischer und moderner Nutzung, das sich im Entwurf des Gebäudeensembles widerspiegelt.
Das architektonische Konzept greift vorhandene städtebaulichen Qualitäten auf und schreibt sie fort. Alle fünf Häuser sind in Anlehnung an die Speicher der vormaligen Nutzung gestaltet und in der Reihung des Bremer Hauses angeordnet. Der Dialog aus industriell und regional geprägter Architektur setzt sich als Neuinterpretation in der Gestaltung der Fassade fort. Ihre offene Rasterstruktur erinnert an den Duktus des Industriellen. Fenster, Loggien, Erker und die französischen Balkone sind typologisch dem Bremer Haus entlehnt und an die moderne, offene Grundrissgestaltung angepasst. So entsteht für jedes Haus eine ausdifferenzierte Fassade mit privatem Freibereich. Um der Windexposition Rechnung zu tragen sind die Loggien voll verglast. Sie können bei besserer Witterung komplett geöffnet werden.
Statt mit Ziegeln oder Klinkern, wie in historischer Bauweise, sind sämtliche Fassaden mit Keramikfließen gestaltet. Sie übernehmen das traditionelle Format des Ziegels, brechen durch ihr Material und ihre Verlegung ohne Verband aber mit dem Gewohnten. Alle Häuser erhalten individuelle grün-blau Töne, die mit den Farben der Weser harmonieren. Durch die Reflektionen des Materials entsteht ein Glitzern, das sich in den Abendstunden auf dem Wasser wiederspiegelt. Gemäß dem Quartierskonzept, sind die Gebäude in Holz-Beton-Hybrid-Bauweise vorgeschlagen und ermöglichen so eine langfristige, robuste und mithin nachhaltige Nutzung der Gebäude.
Wettbewerb:
Prof. Dietrich, Carola (Designdirektion)
Vogeley, Philipp (Leitung)
Jüngling, Maximilian (Projektleitung)
Konuk, Victoria
Zou, Shixian
Fachplaner:
rabe landschaften landschaftsarchitektur.stadt- und raumforschung, Hamburg (Landschaftsarchitektur)
Foto:
Flooer